Studie zu TV-Verbreitung: Antennen-TV hinterlässt kleinsten CO2-Fußabdruck
Vor dem Hintergrund der wachsenden Streamingnutzung haben führende europäische Broadcasting-Unternehmen eine EU-weite Studie über die Treibhausgas-Emissionen verschiedener TV-Verbreitungswege beauftragt. Das Ergebnis: Der Energieverbrauch des digitalen Antennenfernsehens fällt gegenüber der IPTV-basierten Verbreitung sowie OTT-Plattformen am geringsten aus. In Österreich können durch neue Übertragungstechnologien wie „5G Broadcast“ noch erhebliche CO2-Einsparungen erzielt werden.
Energieeffizienter fernsehen mit digitalem Antennen-TV
Die Vergleichsstudie wurde im Auftrag des LoCaT Konsortiums, zu dem auch die ORS Group gehört, vom Beratungsunternehmen Carnstone durchgeführt. Sie vergleicht den Energieverbrauch und den korrespondierenden Treibhausgasausstoß des digitalen terrestrischen Fernsehens (DTT) mit OTT und IPTV. Im europäischen Vergleich schneidet lineares DTT im Schnitt besser ab als OTT-Plattformen und die IPTV-basierten Distributionsnetze. Vorreiter sind Frankreich und Schweden.
In Österreich: DTT mehr als doppelt so energieeffizient wie OTT
Die Studie zeigt, dass in Österreich das digitale terrestrische Fernsehen (DTT) im Vergleich zu OTT und IPTV jetzt schon mehr als doppelt so energieeffizient ist. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Mit dem gleichen CO2-Verbrauch kann man 2 Stunden und 23 Minuten via DTT fernsehen oder lediglich eine Stunde streamen.
Im Verhältnis zwischen Distributionsnetz und Endverbraucher sind die Emissions-Werte in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern derzeit noch höher. Gründe dafür sind, dass die Nutzung von DTT in Österreich niedriger ist. Zudem ist das heimische Sendernetz aufgrund der Topographie vergleichsweise aufwendig und kann nur in der Ostregion rund um Wien Millionen Seher/innen in dicht besiedelten, flachen Regionen versorgen. Damit wäre die Energieeffizienz durch eine höhere Nutzung der Terrestrik sogar noch steigerbar.
Optimierung der Klimabilanz durch Next Generation TV
Angesichts der zunehmenden Mobilität des Fernsehkonsums wurde der Übertragungsstandard 5G Broadcast entwickelt, der eine nahtlose Navigation zwischen Linear TV und Streaming ermöglicht. So können die Vorteile und Stärken der jeweiligen Netze und Plattformen intelligent kombiniert und Inhalte IP-fähig auf allen gängigen Endgeräten präsentiert werden.
„Durch die kombinierte Nutzung der 5G-Technologie können viel mehr Endnutzer/innen über die digitale Antenne serviciert und die stetig wachsende Video-Streaming-Last in Breitbandnetzen signifikant reduziert werden. Damit würde auch ein noch vorteilhafterer Klima-Effekt erzielt werden“, kommentiert ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer die Studienergebnisse. Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung: