Rundfunk und Kultur behalten Frequenzen
Positiver Ausgang der Weltfunkkonferenz 2023: Die breite österreichische Allianz aus TV-, Radio- und Kulturveranstaltern freut sich über die langfristige Absicherung des Rundfunkspektrums im Bereich 470 – 694 MHz.
Nach mehr als zweijähriger politischer Überzeugungsarbeit innerhalb Österreichs und insbesondere der Europäischen Union für den Erhalt der Rundfunkfrequenzen auf der Weltfunkkonferenz 2023 gibt es für die TV-, Radio- und Kulturveranstalter nun ein positives Ergebnis. An der bestehenden exklusiven Nutzung des Frequenzspektrums im Bereich von 470 bis 694 MHz, dem sogenannten Sub-700 oder UHF-Spektrum, wird sich bis weit in die 2030er Jahre nichts ändern.
Erst 2031 will die WRC das Thema wieder auf die Agenda bringen. Zwischenzeitlich soll es bis Ende 2025 auf EU-Ebene ein Konsultationsverfahren über die langfristigen, technologischen Aussichten für die Nutzungsmöglichkeiten des Sub-700 Spektrums geben.
Ständige Diskussion um Frequenzhunger des Mobilfunks
Die Diskussion entzündete sich in den letzten Jahren immer wieder an den Frequenzbegehrlichkeiten der Mobilfunkindustrie, die ebenfalls eine primäre Nutzung des UHF-Rundfunkbands anstrebte.
Dieser Bereich ist nach zwei „Digitalen Dividenden“, die als Umwidmung an den Mobilfunk gingen, der verbliebene Rest des UHF-Spektrums, in dem das terrestrische Fernsehen ausgestrahlt sowie Theater, Opernhäuser und Veranstaltungsbühnen drahtlose Funkmikrophone und andere Produktionsmittel störungsfrei einsetzen können.
Weitere Aufteilung des Spektrums technisch nicht lösbar
Europaweit und auch in Österreich wendeten die Allianzen der TV-, Radio- und Kulturveranstalter ein, dass für die weitere Aufteilung des Spektrums auf zusätzliche Nutzer langfristig keine technologische Lösung in Sicht sei. Die betroffenen Branchen hätten keinen Frequenzspielraum mehr, weshalb die Forderung nach einer langfristig abgesicherten, exklusiven Nutzung des Rundfunkspektrums alternativlos sei. „Dieser Standpunkt hat sich nun auch in den Debatten bei der WRC-2023 durchgesetzt“, freut sich Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der ORS und Sprecher der Allianz.
Langfristige Investitionssicherheit für den Rundfunk
Der positive Ausgang der WRC-2023 bedeutet für die Rundfunkbranche nun auch, dass für Rundfunkinnovationen im terrestrischen Sendenetz die erhoffte, langfristige Investitionssicherheit eintritt. Vor allem für die neue Übertragungstechnologie 5G Broadcast gibt es bereits vielversprechende Feldversuche und Use Cases. Dabei geht es etwa um die direkte Übertragung von Live-Events im Sport- und Kulturbereich auf das Handy ohne Zeitverzögerung. „Durch die langfristige Investitionssicherheit wird ab dem nächsten Jahr Bewegung in den Markt kommen, und ab 2025 ist bereits mit marktfähigen 5G-Broadcast-Endgeräten zu rechnen“, erklärt Michael Wagenhofer abschließend.